Der Fen Komplex und ein Meteoritenkrater

Nachdem wir gestern Larvik verlassen haben sind wir in Richtung Fen Komplex aufgebrochen. Das besondere an diesem Komplex: es gibt wieder ein Gneiss Gestein mit einer Intrusion. Dieses mal handelt es sich um Carbonatitgesteine, also Gesteine, die aus viel Kalk bestehen, aber auch reich an Seltenen Erden sind. Die Gesteine befinden sich in einer Abfolge aus eher Calcium haltigen bis hin zu sehr Eisen Reichen Gesteinen. Das letzte Glied in der Kette ist der Rödbergit, der obendrein auch Uran und andere radioaktive Elemente enthält. Teilweise wird einem geraten sich nicht auf die Gesteine zu setzen, da die radioaktivität einen unfruchtbar machen kann. Obwohl das Wetter gut ist hatte ich das eh nicht vor. Makroskopisch sehen die Gesteine recht langweilig aus, sehr feinkörnig und braun bis grau in der Farbe. Der gesamte Komplex hat den gesamten Nachmittag eingenommen. Also haben wir uns danach auf den Weg zu unserer Unterkunft in Hokksund gemacht.

Der Campingplatz ist etwas spartanisch, man muss sehr weit laufen bis man am Klo und Duschhäuschen angekommen ist. Ich hab Duschen gelassen und bin immer hinter eine Hütte gegangen, es war auch abends Arschkalt.

Am nächsten morgen bot uns ein netter Blick auf den nahe gelegenen Fluss, der mit Nebel bedeckt war. Heute mussten wir pünktlich los, denn wir sind verabredet. Wir treffen uns mit einem Professor, der sich in dieser Gegend besonders gut auskennt. Wir fahren zu einem Aufschluss der die Typlokalität für Anthophyllit Gestein darstellt. Typlokalität heisst, dass das Gesteine hier das erste mal beschrieben wurde. Bei dem Mineral handelt es sich um einen Magnesiumreichen Amphibol, wir haben auch ein paar hübsche Proben gefunden. Ein paar Meter weiter haben wir an einem kleinen Steinbruch Proben gesammelt, die voll mit Erzen waren, also Pyrit, Chalkopyrit usw. auch hübsche Quarzminerale sind dort auskristallisiert.

Ab hier folgte eine längere Autofahrt mit einem hübschen Fotostop. Wir haben wirklich Glück mit dem Wetter, es ist sehr sonnig und die Felsen spiegeln sich schön in dem Wasser. Unser zweites großes Ziel heute war der Meteoritenkrater von Gardnes. Hier ist vor ca. 600 Millionen- 1 Milliarde Jahren ein recht großer Meteorit eingeschlagen. Es wird eine größe von ca. 100m vermutet. Der Krater selbst ist 7km lang. Da er schon so alt ist und sich zwischenzeitlich mit Sedimenten gefüllt hat (die später wieder abgetragen wurden), ist er als Krater nicht unbedingt zu erkennen. Er wurde auch erst vor 30 Jahren entdeckt und auch nur, weil man sich unter dem Mikroskop das Gestein ansehen konnte.

Allerdings haben wir hier eine Menge großer Pilze gefunden, die dann später ins Essen gekommen sind.

Jetzt sind wir auf dem Campingplatz in Fagernes. Wir haben sehr schicke Apartments mit eigener Dusche.

Eine Serpentinenstraße