Tag 19 – das Khao Ra Abenteuer

Ich habe bereits vor einigen Monaten den Artikel über das Besteigen des höchsten Gipfels auf Koh Phangan bei homeiswhereyourbagis gelesen und wusste sofort: da will ich auch rauf. Zu Fuß durch den Dschungel, ohne begleitenden Guide und dann werde ich auch noch mit ner tollen Aussicht belohnt. An unserem leider vorletzten Tag auf Koh Phangan bekommen wir es endlich gebacken dorthinzufahren. Zunächst müssen wir uns wieder ein Taxi rufen, weil wir ohne Roller unterwegs sind. Glücklicherweise weiß der Taxifahrer sofort wo wir hinwollen. Während der Fahrt fängt es an zu regnen, ich versuche nicht den Mut zu verlieren. Als wir am Fuße des Berges, also an den Khao Rak Bungalows ankommen, regnet es nicht mehr, aber es ist noch grau. Am Anfang ist der Viewpoint oft ausgeschildert, auch ohne den Bericht von Tobi und Marcel (ich nenne sie mal Namentlich, auch wenn wir uns nicht kennen), kommt man erstmal ganz gut voran. An einigen Stellen war ich doch ganz froh, dass ich den Bericht mehrmals gelesen habe und auch im Handy geöffnet habe, so dass ich immer drauf zugreifen kann. Zum Teil ist das hochlaufen recht abenteuerlich beschrieben als wenn man durch ein Computerspiel läuft. Oft soll man eher den unscheinbaren Weg nehmen, statt des komfortabler aussehenden. Man muss einen Wasserfall überqueren, sich durchs Dickicht schlagen, an Lianen hochziehen, an Spinnenweben vorbei und sich durch Nebel kämpfen um am Ende die 627Meter erklommen zu haben.

1.5. km, das geht doch! (ab hier wurde es anstrengend)

Da es regnerisch ist, sind die Wege oft glitschig, festes Schuhwerk war also defintiv die richtige Entscheidung heute. Die Empfehlung aus dem Bericht 3 Liter Flüssigkeit pro Person mitzunehmen war ebenfalls gut, wenn die Sonne geknallt hätte, würde mir jetzt der Schädel dröhnen. Man läuft defintiv eine ganze Weile, wir haben ca. 1.5 Stunden benötigt bis wir oben waren. Schnell gelaufen sind wir nicht und es gab Pausen. Ich bin kein erfahrener Wanderer, aber mache ab und an zu Hause Sport. Wenn man einen Bürojob hat und der Urlaub der erste “Freigang” seit Ewigkeiten ist, dann sollte man durchaus etwas mehr Pausen einplanen.

drunter…

…oder drüber?

Man lernt während dieser Zeit den Dschungel gut kennen. Es gibt hier viele verschiedene Pflanzen. Mir kommt es so vor, als wenn es verschiedene Stockwerke gibt (weniger im Sinne des üblichen “Stockwerkbaus” bei Regenwäldern, einfach ein Höhenunterschied). Zwischenzeitlich ist es dicht mit Farnen bewachsen, etwas höher schlingen sich lauter Lianen um jeden Baum, manche von ihnen sind mit Flechten bewachsen und sehen aus als hätten sie Camouflage Kleidung an. Es ist furchtbar schwül, ab und an nebelig und ich kann nicht sagen ob ich schwitze oder nass bin von der Luft und den Regentropfen. Irgendein Tier gibt ein extrem schrilles Geräusch von sich, es klingt wie Trillerpfeifen. Was auch immer das ist, es ist eine Erleichterung als das Geräusch leiser wird. Nach ca. 90 Minuten erreichen wir komplett verschwitzt den Gipfel. Und die Aussicht ist…Atemberaubend. Man sieht nix, wirklich nix, wir befinden uns mitten in einer Wolke. Es sieht demzufolge nicht so aus als wenn sich das demnächst ändert.

aaaah! was für eine Aussicht!

Wir machen einen kurzen halt und gehen wieder nach unten. Zwei mal kommen uns zwei Gruppen entgegen, die auf dem Weg nach oben sind. Bin ich froh, dass ich das hinter mir habe. Der Abstieg geht dann natürlich schneller. Fast unten angekommen kommt der Starkregen. Ein Glück sind ein paar verlassene Hütten in der Nähe, wo wir uns unterstellen können. Nach einer Weile wird es wieder um eine Graunuance heller und wir laufen im sanften Regen weiter.

ein wenig Regen auch hier schön zu sehen: der Camouflage Look der Bäume

Auf dem Rückweg ein Taxi zu finden ist etwas zeitaufwändiger. Wir laufen noch ein ganzes Stück und erreichen sogar einen Tempel. Dummerweise ist es genau der Tempel, bei dem man einige Stufen nach oben laufen kann um eine tolle Aussicht zu haben. Wir lassen es lieber für heute. Irgendwann erreichen wir den Eingang zum Phaeng Waterfall und nach einiger Zeit kommt auch ein Taxi. Nach etwa 4 Stunden sind wir wieder zurück am Bungalow. Schwimmen gehen steht leider nicht so auf dem Plan, den es regnet junge Hunde. Obwohl ich ja immer finde, dass man da theoretisch auch schwimmen gehen kann. Nass ist man ja eh. Das hört auch den restlichen Tag über nicht auf, die meisten Leute haben schließlich das vor, was wir auch vor haben: ab zur Massage. Die Salons sind überfüllt. Ein Regentag in 2 Wochen ist aber vollkommen akzeptabel.

nein. einfach nein :D, auch wenn es schick dort aussah.

Die Wanderung zum Khao Rak hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch wenn ein wenig mehr Aussicht das ganze perfektioniert hätte. Es war aber eine schöne Möglichkeit um die Natur Koh Phangans etwas besser kennen zu lernen. Offenbar gibt es hier viele Pflanzen aber nur kleinere Tiere. Affen, Tiger, Faultiere, größere Vögel…sowas findet man hier nicht. Oder sie haben uns versteckt.

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