die letzten Tage

Die letzten Tage der Exkursion waren sehr reich an Autofahrten. Insgesamt haben wir bei dieser Exkursion knapp 4000km hinter uns gebracht. Im Westen ist das Fahren deutlich anstrengender, weil es dort viel weniger Tunnel gibt, vor allem wenn man sich südlicher als Stavanger befindet.

bryggen

Blick von den Bryggenhäusern auf den Hafen

Der Donnerstag fing aber erstmal mit etwas schönem an: Wir waren 2 Stunden in Bergen. In der Zeit hatten wir die Möglichkeit die Häuser in Bryggen (Weltkulturerbe) zu sehen und ausgiebig zu fotografieren, den Fischmarkt zu besuchen (hab ich allerdings verpasst) und  uns die restliche Altstadt ein wenig anzusehen. Hier habe ich einiges an Souvenieren gekauft, unter anderem einen Magneten von der bekannten Fantoft Kirche, die vor über 20 Jahren auf mysteriöse Art und Weise abgefackelt wurde. Wir hatten leider keine Zeit dort hinzufahren. Muss ich wohl Bergen noch einmal besuchen in Zukunft. Außerdem habe ich einen smakvollen Mandelknuten gegessen, der einer Zimtschnecke nicht unähnlich ist.

mandelknut-2

Mjammjammjam

mandelknut

Nach diesen zwei Stunden ging es weiter in den Süden. Durch Bergen sind wir verkehrsmäßig einwandfrei durchgekommen. Probleme hat uns dann Stavanger bereitet. Wir standen mindestens 1,5 Stunden im Stau. Dementsprechend spät waren wir dann auch erst am Campingplatz. Dort hatten die männlichen Teilnehmer und die Betreuer Zimmer in einer umgebauten Scheune. Die restlichen Damen mussten irgendwie mit dem Auto in ihre Hexenhütte fahren. Für uns war das Zimmer super, mit Dusche und gutem Wlan.

Der nächste Tag begann mit einer kurzen Autofahrt, denn wir befanden uns bereits in der Nähe der Blåfjell Mine in Tellness. Diese Mine ist stillgelegt, aber Reich an Ilmenit Erzen. Die Ilmenite haben ihre Typlokalität in…wer erräts? Ilmenau! Sie sind reich an Titan und Eisen und werden viel als Farbstoff verwendet, zum Beispiel in Kosmetik. Es handelt sich also um einen wichtigen Rohstoff. Man kann in die Grube hineingehen und da liegt das Erz quasi auf dem Boden zum einsammeln.

tellness

dsc_1087

Blick aus der Mine

Nach einer etwa einstündigen Fahrt, noch einmal eher Richtung Stavanger, erreichen wir unseren letzten Straßenaufschluss. Natürlich scheint immernoch die Sonne und man kann das besondere Mineral wunderbar sehen. Denn hier in finden wir den sogenannten Ossumilith. Seine Typlokalität befindet sich in der japanischen Stadt Ossumi. Zusammen mit Norwegen und 2,3 anderen Orten der Erde sind das auch quasi die einzigen bisherigen Fundort. Also ein sehr seltenes Mineral, das feldspätähnlich, aber keiner ist. Es hat eine hübsche blau- bis violette Farbe und befindet sich innerhalb eines Gneis Gesteines. Nachdem sich jeder ein mitbringsel abgeschlagen hat, gehts wieder ins Auto. Ein Kalkulationsfehler von Google sorgt leider dafür, dass wir 2,5 statt nur 1,5 Stunden benötigen. Wir fahren eine Serpentine nach der anderen und zwischendurch müssen zwei Beifahrer den Platz wechseln, weil die vielen Kurven wirklich sehr anstrengend für den Magen sind.

ossumilith

der Ossumilithaufschluss.

Doch dann sind wir endlich da. An unserem letzen Aufschluss dieser Exkursion. Inzwischen ist es Nachmittag. Wir befinden uns jetzt in Evje, immernoch in der Rogaland Region. Hier fahren wir erneut zu einer Mine. Diese ist seit ca. 1947 nicht mehr in Benutzung. In der Grube findet man allerdings noch so einige Erze. In erster Linie Nickel und Kuper Erze. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass man irgendwann wieder zu dieser Grube zurückkehrt und erneut abbaut. Es sei denn, bis dahin haben lauter Studenten alles leer gehämmert. Vor allem der Nickel ist sehr wertvoll, denn üblicherweise bindet er sich beim Aufstieg aus dem Erdmantel sehr schnell in Minerale (oft Olivin) und ist daher seltener in dieser fast reinen Form zu finden.

cloudy forest landscape in norwegian autumn time

Evje

lustigesschild

Achtung! Herumfliegendes Geologengesoks

Dieser Tag war zur Abwechslung mal leicht bewölkt. Es hat zum Glück nicht geregnet und die Sonne kam immer wieder durch, so konnten ein paar schöne Fotos entstehen während die anderen gehämmert haben.

sunset

Am Campingplatz. Ich weiß nicht, ob das ein See oder ein Fjord ist.

Gegen 16 Uhr machen wir uns auf den Weg zum letzten Campingplatz in Baros. Vorher wird noch ein letztes mal getankt und fürs Abendbrot eingekauft. Die exquisiten Geologen haben bis zum Schluss ihre Ansprüche ans Essen gehabt (zumindest einige, den ganzen Tag im Auto Chips fressen und abends was frisches verlangen, weil Dosengemüse so fad ist.). Am nächsten Tag ging es um 8.30 los mit der Fähre zurück, zuerst nach Hirsthals, Dänemark. Mit dem Moment, wo das Schiff abgelegt hat, begann es stürmisch zu werden. Das war ein Spaß an Deck, vor allem draußen. Hat gut die Zeit vertrieben. Danach wurde es stinkend langweilig, denn wir sind einmal quer durch Dänemark und dann noch bis Potsdam. Man ist dann doch sehr froh, wenn man wieder zurück ist.

This entry was posted in Explore the World. Bookmark the permalink.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *