Tag 14: Zurück nach Bangkok

Um 6 Uhr  klingelt der Wecker. Ich bin schon vorher wach. Ein letztes mal kann ich das Tierkonzert auf Koh Phangan genießen. In einer halben Stunde holt uns das Taxi ab mit dem unsere Rückreise nach Bangkok beginnt. Wir wollen eigentlich nochmal einiges bestaunen in Bangkok. Nachdem es neulich aber so furchtbar anstrengend war irgendwie voranzukommen, weiß ich nicht, ob wir wirklich alles sehen können und wollen.

Wir packen unsere letzen Sachen zusammen und bei der Morgentoilette passiert es wieder. Eine schwarze Spinne springt von oben genau zwischen meine Beine während ich auf dem Klo sitze. Hektisch schaffe ich es das Geschäft zu beenden, schmeiß die Klopapierrolle einfach auf den Boden und spreche die Lizenz zum Töten aus. Jetzt bin ich erstmal wach. Die restlichen Sachen werden in die Tasche gequetscht, da ruft schon jemand von draußen. Der Taxifahrer. 15 Minuten zu früh. Unpünktlich sind die Thais echt nicht. Also wieder Hektik, jetzt nichts vergessen. Fast lasse ich das Kabel für meinen Laptop stecken. Ich glaube, ich hab alles. Da wir uns so beeilen müssen, ist gar keine Zeit für einen sentimentalen Abschied. Einfach direkt ins Auto und los gehts Richtung Hafen. Nicht oft hat man die Möglichkeit seine Urlaubsstadt in der Morgendämmerung zu erleben. Es sei denn, man stellt sich den Wecker und beobachtet den Sonnenaufgang. Doch so verrückt bin ich nicht.

Aber meistens hat man die Möglichkeit dazu bei der Abreise.

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Das Taxi bringt uns sicher zum Hafen. Wir müssen noch Tickets kaufen. Fast vergesse ich die 400 Baht Wechselgeld. Die brauche ich ja noch für den Taxifahrer (er fährt uns extra noch die paar Meter zum Hafen vor). Der gesamte Trip zum Flughafen kostet uns also ingesamt 2000 Baht, also gut 50 Euro und dauert am Ende fast 12 Stunden. 50 Euro sind nicht viel, aber ich frage mich immer wieder, ob es wirklich so viel teurer gewesen wäre, wenn wir einfach mit dem Flugzeug von Bangkok direkt nach Koh Samui geflogen wären. Das wären zwar auf den Schlag auch erstmal 300 Euro pro Person gewesen, aber die Anfahrt wäre auch etwas komfortabler. Ich denke, wenn wir nochmal hierher kommen, dann werden wir uns den Anfahrtsweg genauer überlegen und vielleicht ein bisschen mehr Geld einplanen. Man kann auch mit dem Lomprayah Katamaran von Bangkok nach Koh Samui fahren. Das dauert 12 Stunden, ist aber vielleicht auch aufregend (ich sollte auf jeden Fall vorher diesen Bericht nochmal lesen um mich daran zu erinnern). Man ist auch etwas unabhängiger als bei einem fest geplanten Flug.

Nun sind wir also am Hafen. Es wollen erstaunlich viele Leute zurückfahren. Wahrscheinlich gibt es auf der einen Seite die Leute, die extra wegen Weihnachten wegfahren und dann diejenigen, die extra vorher verreisen. Es ist auffällig, dass es viele junge Männer mit verletzten Füßen gibt. Die waren wohl ein bisschen übermütig, wobei auch immer. Auf der anderen Seite sieht man wirklich viele Menschen, die mit kleinen Kindern verreisen. Also teilweise unter einem Jahr alt. Wieder einmal frage ich mich, warum man sich sowas antut. Ne Woche Ostsee würde es vielleicht auch erstmal machen. Man kann jedenfalls ganz toll den Kindern später erzählen, dass sie schonmal in Thailand waren und sie sitzen nur schulterzuckend da, weil sie sich nicht dran erinnern können. Ist es das Geld und den Aufwand wert?

Angekommen am Surat Thani Airport haben wir noch genügend Zeit. Denn der Flug hat eine Stunde Verspätung. Das erfahren wir natürlich erst nach der Sicherheitskontrolle und auch nachdem wir etwas gegessen haben. Um 15:30 heben wir dann endlich ab. Der Flug ist etwas ruckelig, aber geht ja nur ne Stunde.

Wir kommen in Bangkok Don Mueang International Airport an. Wir gehen raus um uns ein Taxi zu suchen. Dann die Ernüchterung. Wir müssen uns für ein Taxi anstellen. Es ist voll, wir stehen bestimmt ne halbe Stunde. Im Auto investieren wir nochmal 70Baht um über die Autobahn zu fahren mit der es etwas schneller geht. Wir sind trotzdem eine Stunde unterwegs, denn es ist mal wieder Rush Hour. Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben gehen wir sofort auf Nahrungssuche. Schnell werden mir wieder die Unterschiede zwischen den Inseln und der Gr0ßstadt Bangkok bewusst. Hier über die Straße zu kommen ist unglaublich anstrengend. Ampeln und Zebrastreifen werden gekonnt ignoriert, wenn es sie denn gibt. Ich glaube, bei Sim City wird so ein Zustand immer als “Verkehrsinfarkt” bezeichnet.

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Die Möglichkeiten etwas unterwegs zu Essen sind sehr viel beschränkter, wenn man nicht das Gefühl haben will bei den Menschen im Wohnzimmer zu sitzen. Wir finden aber einen netten Koreaner. Es ist mal wieder ein ganz anderer Geschmack, den man in diesem Restaurant wahrnimmt. Aber leider habe ich wieder Pech und das scharfe erwischt, war trotzdem lecker.

Eine Sache, die man als Mitteleuropäer erstmal sehr komisch findet (und ich noch nicht erwähnt habe) ist das Toilettenverhalten der Thais. Klopapiert scheint was typisch westliches zu sein. Eine Bidetdusche findet man überall und auch sehr häufig ein Schild mit der Bitte, kein Klopapier oder andere Sachen in das Klo zu werfen. Klopapier gibt es aber dennoch. Man sitzt dann dort als papierliebenden Deutscher und fragt sich, ob man denn nun das benutzte Klopapier einfach in den Müll schmeißen soll und ob das für jede Art von Toilettengeschäft gilt. Man könnte natürlich einfach die Bidetduschen benutzen, aber fast immer sahen die ein bisschen eklig aus, manchmal war sogar Schimmel dran. Dann eben der Mülleimer. Auf der anderen Seite sind die Thais (oder insgesamt die Asiaten) anders was das Naseputzen angeht. Taschentücher sucht man hier vergeblich im Supermarkt. Außerdem  habe ich schon mehrmals gesehen, wie Leute sich in die Hand geniest haben und das einfach irgendwo abwischen oder zwischen ihren Händen verteilen. Das machen einige von uns vielleicht heimlich zu Hause beim Fernsehen, aber eigentlich finden wirs alle eklig.

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