Tag 4 – Die Reise auf die Insel

Heute heißt es früh aufstehen, denn es geht raus aus der lauten Großstadt ins Inselparadies. Uns verschlägt es auf die Insel Con Dao, sie ist touristisch noch recht unerschlossen und reizt und dadurch sehr. Und sie ist sogar SO unerschlossen, dass wir nicht direkt von Hanoi aus hinfliegen können sondern einen kurzen Stopp in Can Tho unternehmen. Can Tho befindet sich mitten im Mekong Delta nur knapp 150 Km enternt von Ho Chi Minh City. Der Blick aus dem Flugzeug deutet eine tropischere Landschaft (=Palmen) an und macht neugierig. Geflogen sind wir mit Vietjet. Vietnams vorzeige Biligariline. Ich glaube, ich bin noch nie mit einem so unkomfortablen Flugzeug geflogen. Selbst für mich waren die Sitze viel zu eng. Nach zwei Stunden landen wir auf dem ebenfalls wirklich kleinen Flughafen. Hier müssen wir unser Gepäck abholen und direkt wieder aufgeben. Wir mussten die Flüge separat buchen, anders ging es nicht. Im Vorfeld hatten wir angst, dass es zetilich vielleicht etwas eng werden könnte. Im Gegenteil, wir schaffen es noch uns einen Snack zu genehmigen.

Der Flug ist recht entspannt, er dauert keine Stunde. Die Anschnallsymbole waren gute 10 Minuten ausgeschaltet. Der Flughafen Con Dao ist dann noch etwas kleiner. Wir bekommen direkt ein Taxi und fahren knapp 20 Minuten zur einzigen wirklich großen Stadt. Auch hier ist die Neujahrsdekoration noch allgegenwärtig. Es gibt eine große Prachtstraße mit Kreisverkehr und begrüntem Mittelstreifen. Links und rechts sind zahlreiche Restaurants und Hotels, zum Teil auch Baustellen. Unser Resort ist dann aber sehr schön. Viele Bungalows aus Holz, dazwischen viel grün. Das Badezimmer im Bungalow selber ist offen, der Strand direkt vor der Nase. Es herrscht leichter Wellengang, im Hintergrund befinden sich viele grüne Hügel über denen schwere Wolken hängen, die es aber nur selten bis zu uns schaffen. Zu Fuß erkunden wir die Gegend.

Es hieß von Anfang an, dass man nicht viel machen kann auf der Insel. Kommt mir im ersten Moment nicht so vor. Wir essen eine Suppe an einem Restaurant, das Mädchen, das uns bedient versteht gerade so unsere Art der Kommunikation. Wie wir später feststellen war sie der englischen Sprache schon verhältnismäßig mächtig. Anschließend erkunden wir die Insel und entdecken einen belebten Markt. Hier gibt es viel frischen Fisch, frisches Fleisch und sehr viel Obst. Auch vieles was wir noch gar nicht kennen bisher. Einige Straßen weiter gehen wir zur Bar200 und wollen das Tauchen für die nächsten Tage klar machen. Offenbar klappt es erst ab Montag, eventuell Sonntag mit dem Tauchen. Inzwischen ist es dunkel und wir trinken noch etwas an der Bar im Resort. Morgen wollen wir ein Moped ausleihen, denn die Stadt ist größer als gedacht. Abends scheint sehr schön der Vollmon über dem Pier.

Im Hintergrund der Pier

Der zweite Tag beginnt sehr sonnig. Wir haben das Frühstück mit inbegriffen und erkunden sogleich das Buffet. Es ist enttäuschend. Die Früchte schmecken nach Wasser, das Brot ist pappig und der Käse besteht aus diesen einzeln verpackten Käsescheiben. Also künftig werden wir hier wohl nicht frühstücken. Wir bringen unsere Wäsche zur Rezeption zum waschen. Normalerweise wird Wäsche in Gewicht berechnet. Hier müssen wir heute in eine Liste eintragen wieviele Kleidungsstücke jeder Sorte wir gewaschen haben wollen. Also XY Tshirts, XY Schlüpper…usw. Große Fragezeichen stehen über unserem Kopf.

Danach wird der Strand erkundet. Es ist starke Ebbe, das Wasser beginnt locker 20,30 Meter weiter hinten als am Vorabend. Wie schon auf Koh Chang haben wir auch hier einen schönen Blick auf einen kleinen Pier. Vor allem Holzboote haben hier angelegt. Richtig hübsch. Später gehen wir ins Ortszentrum. Wir kaufen Früchte am Markt, ein paar FlipFlops und einen Sonnenhut. Touristische Produkte sind hier eher eine Seltenheit. Man muss nehmen was einem angeboten wird.

Nebenbei suchen wir immer einen Ort wo wir uns massieren lassen könnten. Das scheint es hier kaum zu geben. Abends finden wir eine Massage, die war teuer und naja so mittelgut. Das mit der Massage könnte ein ernsthaftes Problem sein, denn das gefällt uns eigentlich immer richtig gut. Gegen Mittag wollen wir was essen. Häufig bekommen wir ein „No“ zu hören, es ist wohl gerade Siesta oder sowas. Ein Restaurant finden wir aber in dem es Meeresfrüchte und Reisgerichte gibt. Abends ist die Straße sehr voll, viele Leute essen jetzt. Wir finden ein kleines Restaurant in dem es ebenfalls Seafood gibt. Um aufs Klo zu gehen muss man erstmal durch die Wohnung der Besitzer laufen. Man hat hier noch viel mehr das Gefühl in die Privatsphäre der Leute einzudringen als wir das bereits aus Thailand kennen. Da muss man einfach drüber stehen und nicht zu viel drüber nachdenken.

Der Markt auf Con Dao

Zudem sind die Restaurants oft überfordert, es dauert lange bis es etwas zu essen gibt. Auf dem Weg nach Hause kommen wir noch an einer hübschen Bar vorbei wo wir auch direkt nett empfangen werden. Die Karte ist auf Vietnamesisch. Wir bestellen irgendwas aus der Kategorie “Cocktails”. Alle anderen Gäste sind Asiaten. Hinter uns ein Chinese,  der einmal pro Minute die Nase geräuschvoll hochzieht. Ein Klischee wird erfüllt. Generell scheint es hier sehr viele Chinesen zu geben. Je näher wir Con Dao kamen, desto weniger westliche Leute sehen wir. Nach über einer halben Stunde bekommen wir den Drink. Sie schmecken seltsam und die Gläser haben einen Salzrand, statt eines Zuckerrandes. Kein Problem, andere Länder, andere Sitten.

This entry was posted in Explore the World, Where no Maraike has gone before. Bookmark the permalink.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *