Tag 3 – Die Tour ins Umland

Unser letzter Tag in Hanoi bricht an und wir werden ihn größtenteils außerhalb der Stadt verbringen, denn heute steht ein Ausflug an. Wir fahren die Region Ninh Binh in der wir vor allem eine beeindruckende Kalksteinlandschaft erleben können. Eine ähnliche Landschaft gibt es auch östlich von Hanoi, die Halong Bucht. Die Tour dorthin wäre aber für einen Tag sehr strapaziös geworden und obendrein wäre es ein Touristenauflauf gewesen. Und für Auflauf ist es mir hier zu warm.

Also NInh Binh heute. Wir starten kurz nach 8 Uhr mit einem kleinen Bus, nach 2 Stunden fahrt machen wir an einer Tankstelle Pause. Inzwischen sind wir quasi umzingelt von Reisfeldern. Das erste was ich nach dem Aussteigen mache ist nicht die Toilette zu besuchen sondern erstmal Fotos schießen. Ein Einheimischer kommt mit seinem Moped an mir vorbei und will, dass ich ein Foto von ihm mache. Gerne! Nach einer weiteren halben Stunde fahrt erreichen wir unsere erste Station. Die ehemalige Hauptstadt von Vietnam und ein Tempel, der zu Ehren eines Kaisers gebaut wurde. Das Klima ist hier deutlich feuchter, die Sonne guckt auch langsam hinter den Wolken hervor. Der erste kleine Sonnenbrand kündigt sich an. Der Tempel ist ganz hübsch. Wir laufen ein wenig herum, aber es gibt nur wenig spektakuläres zu sehen.

Interessant ist das kleine Dörfchen daneben durch das wir spazieren können. Es wirkt sehr urig, man sieht seltsamerweise kaum andere Touristen. Viele Menschen bauen hier Kräuter vor ihren Häusern an. Hinter den Häusern sieht man ebenfalls Gemüse das für den Privatgebrauch angepflanzt ist. Das war ein hübscher Stop.

Nach einem hektischen Mittagessen mit Buffet im Stile der Massenabfertigung kommen wir quasi zum Highlight der Tour. Die fahrt durch die Kalkfelsen. Das ganze findet auf kleinen Blechbooten statt. Immer 2 Leute plus ein Ruderer. Gerudert wird mit den Beinen. Fast 1.5 Stunden fahren wir durch die Landschaft. Links und rechts immer wieder Reisfelder in denen sich weiße Vögel (Reiher?) tummeln. Zwischendurch auch mal ein paar Schweine. Fotos schießen sich hier quasi von selbst. Die Felsen erstrecken sich mächtig über den Reisfeldern. Flüsse, die durch eine Felsenlandschaft fließen? Könnte fast einer Fjordlandschaft in Norwegen ähneln. Der gesamte Ort scheint nur dem Tourismus gewidmet zu sein. Auf dem Fluss tummeln sich haufenweise Boote auf denen zu 2/3 immer westlich aussehenden Menschen sitzen. Auf der Hälfte der Tour dürfen die Leute sich vom Boot aus ein paar Snacks kaufen immer mit der Bitte auch für den Bootskapitän etwas zu kaufen. Augenrollend kaufen die meisten etwas. Inzwischen steht die Sonne hoch und der Nacken wird rot.

Als wir wieder an Land sind folgt nach einer kurzen Pause das letzte Ereignis. Fahrradfahren. Alleine. Ohne Tourguide. Wir wussten gar nicht, dass wir das mitgebucht haben. Wir bekommen jeder ein klappriges Fahrrad, mit halbwegs funktionierenden Bremsen. Etwa 20 Minuten fahren wir geradeaus bis wir zu einem kleinen Tempel kommen. Hier ist es wieder sehr touristisch. Zwischendurch wieder der schöne Blick auf die Felsen und die Reisfelder. Für den Tempel muss man etwas höher laufen. Dazu bin ich zu faul und so langsam dröhnt der Kopf. Ich sehe mich lieber um und erkunde eine Mini Banananplantage.

Bald ist es 5 Uhr und wir sind zurück an unserem Auto. Ich kaufe mir noch einen kurzen Snack, frittierte Banane, aber ohne vorher zu wissen was es ist. Schmeckt sehr lecker. 

Kurz vor 8 sind wir zurück im Hotel. Was überwiegt jetzt? Der Hunger? Oder der Drang nach einer Massage. Wir laufen durch die Gassen und sehen ein Interessantes Gericht: Vietnamesisches Barbeque. Ähnlich wie Raclette in Europa bekommt man einen kleinen Grill und brät sich alles selber. Das ganze findet draußen statt also bleibt die fettig, stinkende Wohnung erspart, die man beim Raclette sonst hat. Am Ende folgt die Massage und noch ein spaßiger Souvenirkauf. Kennt ihr diese Plüschtierangler, die man auf Jahrmärkten oft hat? In Europa kann man vergessen, dass man da wirklich ein Tier angelt. Meistens fallen sie kurz bevor man sie erwischt runter. Nicht so in Asien, da helfen einem die Betreiber noch. Ich hab mir einen kleinen Bären gefangen. Er stand auch in großer Version draußen, es ist eine bekannte Figur, die uns auch in Thailand schon öfter begegnet ist. Ich weiß nur leider nicht wie er heißt. Hoffen wir mal, dass es keine Hitler-Reinkarnation ist. Anschließend geht es ins Bett. Am nächsten Tag geht es früh raus, denn wir verlassen Hanoi und erobern mal wieder eine Insel. 

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