Tag 3 – Planänderung

Wie gestern bereits angekündigt ging es heute nicht noch einmal in die Tempel. Es gab ausreichend Fotos, wir dürften die wichtigsten Tempel gesehen haben und die, die wir nicht kennen gelernt haben dürften den anderen stark ähneln. Mr.James hat uns gestern empfohlen doch einen Trip zu dem größten Süßwassersee Südosasiens zu starten: dem Tonle Sap. Er ist nicht weit entfernt von Siem Reap (darum konnte Angkor Wat seine Wasserreservoire auch von dort aus auffüllen). Wir haben uns dazu entschieden, die Tour soll 14 Uhr losgehen und bis Sonnenuntergang anhalten.

Pünktlich um 14:45 werden wir von Mr.James und dem TukTuk abgeholt. Unser Weg führt direkt raus aus dem Tourigebiet. Wir fahren auf ruckeligen Straßen an den einheimischen Vorbei. Irgendwann landen wir auf der Straße, die Siem Reap mit der Hauptstadt Phnom Penh verbindet. Es wären jetzt etwa 350Km bis Phnom Penh. Die Straße wird von allen Verkehrsmitteln befahren, die es so gibt. Vom kleinen Motorroller bis zum vollkommen überladenen LKW ist hier alles dabei. Stören die kleineren Fahrzeuge einmal, so können sie am Rand auf eine Art Fahrradweg ausweichen. Irgendwann biegen wir ab in einer kleinere Straße, die ziemlich sandig ist. Hier fahren wir durch ein Dorf mit recht primitiven Häusern, manchmal nur Hütten. Aber fast alle Häuser sind auf Stelzen gebaut.

Rush Hour auf See

Nach einer sehr ruckeligen Fahrt (jetzt weiß ich, weshalb jemand den Anschnallgurt erfunden hat) kommen wir am Pier an. Bei dem Wort “Pier” denkt man als erstes an einen langen Steg, an dem einige Boote ruhen und sich ein paar Passagiere rumtummeln. Nein, wenn ich links komme sehe ich einen kleinen Fluss, bewachsen mit Pflanzen, dazwischen ein paar Holzboote. Irgendwann wird es etwas voll und wir steigen aus. Auf einmal stehen lauter TukTuks, Autos und Reisebusse herum und wir müssen uns dazwischen durchquetschen. Dann steht es dort:  unser Boot. Wir betreten es direkt, es schwankt auch direkt ordentlich. Setzen wir uns hin, befindet sich unsere Hüfte direkt auf Höhe der “Reling”. Zu Beginn habe ich doch etwas angst, dass das etwas instabil sein könnte. Aber alle anderen Boote sehen so auch aus. Wir legen auch direkt ab…und stecken fest. Es ist Rush Hour, viele Touristen kommen inzwischen wieder zurück von ihren Touren. Unser Kapitän verhält sich aber Souverän und quetscht uns mit verschiedenen Hilfsmitteln durch den Verkehr, in erster Linie benutzt er seine  Hände um die anderen Boote beiseite zu schieben. Wenn das immer so einfach geht….wofür gibt es eigentlich richtige Schiffartswege in Deutschland?!

Floating Village

Das waren jedenfalls wieder sehr aufregende Minuten für einen Mitteleuropäer, aber auch Mr.James ist etwas skeptisch. Kurze Zeit später erreichen wir das “Floating Village”, also  das schwimmende Dorf. Die Häuser dort sind in 8 Meter Höhe gebaut, das ist auch nötig, denn zur Regenzeit kann das Wasser dort durchaus so hoch stehen. Das bedeutet dann, dass die Kinder mit dem Boot zur Schule kommen. Die Arbeit der Erwachsenen findet vermutlich eh auf dem Wasser statt (ein bisschen frage ich mich, wofür die Kinder dann eigentlich zu Schule gehen). Die Männer sind oft Fischer oder Bauen irgendwas. Frauen arbeiten oft irgendwas mit Touristen.

Die Schule des floating village

Mangrovenwald

Am floating village vorbei geht es weiter zu einem Mangrovenwald. Hier bezahlen wir noch einmal 5 Euro um eine Runde dadurch zu fahren. Das Boot ist so flach, es könnte fast ein Floß sein. Zwischenzeitlich halten wir kurz an und Frauen auf anderen Booten versuchen uns etwas zu verkaufen. Also das werde ich in Thailand nicht vergessen, dieses ewige angebettel irgendwas zu kaufen. Die Fahrt durch den Wald ist dennoch sehr schön und eindrucksvoll, leider scheint die Sonne nicht, das wäre bestimmt toll gewesen.

Es gibt einen kurzen Snack mit gebrateten Minigarnelen, die scharf gewürzt sind. Bisher waren wir übrigens noch gar nicht richtig auf dem See sondern nur auf einem kleinen Nebenfluss. Pünktlich zum Sonnenuntergang fahren wir auf den See. Leider ist das Wetter nicht so schön, wir halten zwar kurz auf dem See, aber weder schwimmen noch Sonnenuntergang gucken ist so richtig möglich. Also machen wir uns bald wieder auf den Rückweg. Von jetzt an sitzen wir vorne auf dem Bug des Bootes. Der Fahrer wird schon wissen wie er fährt. Seit dem Lunch sitzen noch zwei kleine Mädchen mit an Board, die werden dann bei ihren Eltern abgegeben im floating Village. Unser Kapitän betritt bei der Abgabe nicht einmal festen Boden sondern transportiert die Kinder auf dem Arm von einem Boot zum nächsten.

Der Tonle Sap See.

Inzwischen ist es dunkel, die Heimfahrt ist deutlich entspannter als der Anfang. Wir legen ruhig an und fahren zurück nach Siem Reap. Hier ist inzwischen alles auf eine Weihnachtsfeier eingestellt. Wir gehen auf dem Nachtmarkt etwas essen, dort ist es weniger Weihnachtlich. Es gibt in Siem Reap noch die Pub Street. Dort ist es sehr westlich geprägt, etwas teurer und viele Touristen gehen dort zum Saufen hin. Es ist ein wenig vergleichbar mit der Khao San Road in Bangkok.

hier ist es fast weihnachtlicher geschmückt als in Berlin

Das war auch schon unser letzter Abend in Kambodscha. Das Land ist ein wenig wie der kleine Bruder von Thailand. Alles ist etwas ursprünglicher, weniger entwickelt. Das Land muss sich noch vom Krieg erholen, es sind aber schon viele Züge von einer Entwicklung zu spüren. Es ist fast etwas schade, dass wir das Visum nur für drei Tage benutzten obwohl es 3 Monate gültig ist. Das Reisen zwischen den verschiedenen Südostasiatischen Ländern ist nicht besonders komfortabel. Innerhalb eines Landes ist es meist in Ordnung, aber es bestehen nur weniger Verbdinungen untereinander. Darum mussten wir uns entscheiden wie es weitergeht und haben uns für Koh Chang in Thailand entschieden. Die Insel liegt nicht im Golf von Thailand wie Koh Samui und Koh Phangan, sondern etwas nördlicher, nahe der Kambodschanischen Grenze. Aber dazu morgen mehr 😉

außerhalb der Touristengebiete

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